Perfekt verbunden
Längst kommen die Signale, die über den Fernseher flimmern nicht mehr ausschließlich aus der Antennenleitung, sondern oft auch aus dem Internet. Doch in vielen Wohnzimmern ist das Netzwerk-Signal noch nicht am TV-Platz physikalisch verfügbar. Kathrein Digital System hat die Lösung.
Netflix, Prime Video und DAZN lassen sich über die klassischen Empfangswege Satellit, Kabel und Terrestrik nicht empfangen. Trotzdem erfreuen sich die Dienste wachsender Beliebtheit. Nicht immer ist das ohne Komplikationen möglich, denn in den seltensten Fällen steht am TV-Platz ein Netzwerkanschluss bereit. Oft sind die modernen TV-Geräte daher nur über WLAN ins heimische Netzwerk eingebunden. Dies kann zu Störungen führen, nicht zuletzt, wenn die Familie am TV-Abend auch noch mit dem Smartphone oder Tablet aktiv ist. Die sichere Verbindung ist daher stets ein Anschluss via Ethernetkabel. Doch wie kommt das Ethernet-Signal zum Fernsehplatz?
Die Lösung
Natürlich kann ein derartiges Kabel unkomfortabel vom Router zum TV-Gerät gelegt werden. Doch das ist mit Mühe verbunden und hat meist auch noch nicht so schöne ästhetische Nachteile. Mit dem neuen K-LAN 2.4-System vom Rosenheimer Spezialisten Kathrein Digital System hält sich der Aufwand gering. Das System ist nämlich dafür geschaffen, die Netzwerksignale über das hauseigene Sat-Verteilnetz zu verbreiten. Beim K-LAN 2.4 handelt es sich um ein Modem mit dem Namen EXI 02 LAN, welches die Signale für die Verbreitung im Koax-Netz aufbereitet und weitergibt. Für den Betrieb werden mindestens zwei G-hn-Modems vom Typ EXI 02 LAN im Haus benötigt.
Ausstattung
Die kleinen EXI 02 LAN-Modems können sehr platzsparend direkt neben der TV-Anschlussdose platziert werden. Für eine einfache Montage ist in der Anleitung auch eine Bohrschablohne enthalten. Insgesamt vier Anschlüsse stehen an der Rückseite parat. Über den mit Coax-Link verbundenen Anschluss wird das Modem mit der TV-Anschlussdose verbunden. Der danebenliegende TV-Anschluss wird aktuell nicht benötigt. Zwei Netzwerkanschlüsse erlauben den Betrieb von zwei Netzwerkgeräten ohne Einsatz eines Netzwerkswitches. An der Power-Buchse wird das mitgelieferte Netzteil angeschlossen. Mittels des danebenliegenden Pairing-Tasters können zusätzliche Modems im Netz registriert werden. Ein in das Gehäuse eingelassener Reset-Knopf ermöglicht die Trennung der Modems aus einem Netz.
An der Front sind drei LEDs vorhanden, welche den Betriebszustand angeben und über den Verbindungsstatus informieren.
Inbetriebnahme
Die Inbetriebnahme ist recht einfach. Das erste Modem wird in Routernähe oder noch optimaler an einem Standort im Haus platziert, an dem ein kabelgebundenes Netzwerk bereits vorhanden ist, zusätzlich auch eine Anschlussdose für das koaxiale TV-Netz zur Verfügung steht. Der Coax-Link-Anschluss des Systems wird mittels Adapterkabel (nicht im Lieferumfang enthalten) mit der Sat-Anschlussdose verbunden. Dabei kommt der Radioausgang – sprich die mit R gekennzeichnete Buchse an der Antennendose – zum Einsatz. Das Netzwerkkabel wir in einen der beiden gelben Ethernet-Anschlüsse des Modems gesteckt, das bisher an diesem angeschlossene Gerät kann an den zweiten Ethernet-Anschluss weiterbetrieben werden. Anschließend wird das Netzteil mit einer freien Steckdose verbunden. Auch am zweiten Anschluss wird ähnlich vorgegangen. Hier ist genau genommen die Entnahmestelle der Netzwerksignale vorgesehen. Das Modem wird auch an dieser Stelle mit dem R-Anschluss der TV-Anschlussdose verbunden und die beiden Netzwerkschnittstellen stehen beide für den Anschluss netzwerkfähiger Geräte parat.
Nachdem alle Geräte angeschlossen sind muss das System nur noch gepairt werden, um die Sicherheit zu gewährleisten. Dazu die rückwärtig platzierte Pairing Taste an beiden im System enthalten Modems drücken. Die beiden Geräte tauschen nun sicher ihre Daten aus. Im Übrigen würde der Datenaustausch auch bereits im Auslieferungszustand funktionieren, allerdings im unsicheren Modus. In diesem werden die Geräte nicht direkt gekoppelt, sondern jedes im System verfügbare Modem kann Daten empfangen und senden. In Einfamilienhäusern mit einem in sich geschlossenem Koaxialsystem stellt dies kein Problem dar. Nutzen aber auch Fremde das Koaxialnetz könnte es zu Missbrauch kommen, sobald diese auch ein K-LAN 2.4 Modem im Besitz haben.
Störquellen ausschalten
Das K-LAN-2.4-System arbeitet im Frequenzbereich zwischen 2 und 200 Megahertz. Somit ist dieser Bereich im Koaxial-System nicht anderweitig verwendbar, Störungen durch terrestrische Antennen die auch Signale dieses Bereichs weiterleiten sind mittels des Hochpass EXI 258 von Kathrein zu eliminieren. Dieser Hochpass wird zwischen terrestrische Antenne und terrestrischen Eingang am Multischalter angeschlossen. Kleiner Nachteil: Terrestrische Radiosignale sowohl im UKW- als auch im DAB-Bereich bleiben somit im Koaxial-Verbund außen vor. Terrestrische TV-Signale werden aber uneingeschränkt weitergegeben.
Im Übrigen ist das System auch in der entgegengesetzten Richtung gut abgesichert, die intelligente hochselektive Frequenzweiche sorgt dafür, dass keine Störungen im DVB-T und Satelliten-Bereich auftreten und die klassischen TV-Signale somit nicht gestört werden.
Zukunftssicher
Bis zu 16 Modems können in einem Netzwerk betrieben werden. Somit ist auch für zukünftige Anwendungen gerüstet. Dies gilt im Übrigen auch bei der IP-Unterstützung. Neben dem heute meist gängigen Standard IPv4 wird auch das moderne IPv6.-Verfahren unterstützt.
Gute Datenraten
Im Praxischeck kann das Kathrein-System überzeugen. Gute Datendurchsätze von über 500 Mbps sind eine sehr gute Grundvoraussetzung, um auch 4K-Inhalte und zukünftig selbst 8K-Material streamen zu können. Die Zuverlässigkeit ist sehr gut. Beim mehrtägigen Test wurden keine Aussetzer bemerkt.
Anhand der LEDs an der Front ist gut erkennbar ob und wie gut das System arbeitet. Vor allem die mittlere G-hn-Link-LED gibt Auskunft, wie hoch die Datenrate ist, mit der gestreamt wird. Vor allem im roten Bereich sollte geschaut werden, ob das System nicht optimiert werden kann, oftmals sind Verteiler oder ältere Anschlussdosen ein Problem für zu geringe Datenraten. Generell gibt Kathrein eine Reichweite von bis zu 700 Meter über Koaxialkabel an.
Fazit
Das K-LAN-2.4-System mit den EXI-02- LAN-Modems überzeugt. Das System ist sehr einfach nutzbar, ermöglicht die Verbreitung von Netzwerk und Internetinhalten in bereits vorhanden Koaxialnetzen und arbeitet sehr zuverlässig. Gerade das immer weiter steigende WLAN-Aufkommen, welches in vielen Wohngebieten schon heute für massive Störzungen untereinander sorgt, kann das Kathrein-System eindämmen. Störungen beim Streamen gehören damit der Vergangenheit an.
Natürlich ist das System nicht auf multimediale Geräte begrenzt, auch Notebooks oder PCs können an dem Ethernet-Anschlüssen betrieben werden.
An der TV-Empfangsanlage muss praktisch nichts geändert werden, die Modems werden nach der TV-Dose integriert.
Die Anschlüsse am kompakten Modem sind sehr gut beschriftet. Dank zweier LAN-Schnittstellen lassen sich sogar zwei Multimedia-Devices am TV-Platz parallel ohne Switch nutzen
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